James Cameron, Stephen Spielberg, George Lucas, Peter Jackson – sie alle haben eins gemeinsam: Ihre Filme sind nach wie vor die beliebtesten der Welt. Selbst in Zeiten von Marvel-Filmen, die neue Rekorde an den Kinokassen der Welt aufstellen, sind Filme wie Titanic, E.T. – Der Ausserirdische, Indiana Jones, die originale Trilogie von Star Wars oder die Herr-der-Ringe-Saga Referenzwerke und Referenzrahmen für neue Filme und Serien – sowohl in Bezug auf Cinematographie als auch im Hinblick auf Special Effects, Storytelling und Soundtrack. Aber sind Filme als Kunst zu bezeichnen?
Das ist doch nur Freizeit!
Was für viele ein Argument gegen Filme als Kunstwerke ist, ist die Tatsache, dass Filme, ebenso wie Musik, als Freizeitbeschäftigung gedacht sind. Was viele bei diesem Argument vergessen: auch Gemälde waren, je nach Zeitalter, als Freizeitbeschäftigung für die Betrachtenden gedacht. Zugegeben, meist waren Gemälde ein Ausdruck von Reichtum und Macht. Aber das bezieht sich größtenteils auf Portraits, nicht etwa auf Landschaftsgemälde oder biblische Szenen.
Ein weiteres Argument: Filme sind Popkultur – und wer würde denn Popkultur wie zum Beispiel Justin Bieber oder Niki Minaj gleichsetzen mit einem Brahms oder einem Monet? Na ja, auch hier ist das nicht sehr weit gedacht. Filme sind, per Definition, Kunst, da sie verschiedene Materialien miteinander verbinden – und alle Beteiligten, vom Schauspieler über Maske zu Kamera, Ton und Regie ein gewisses Skillset mitbringen müssen, damit das Gesamtwerk auch nach etwas aussieht. Außerdem sollte man bedenken, dass auch ein Monet als Maler oder ein Brahms als Komponist zu ihren Lebzeiten eine gewisse Fanbase hatten. Und selbst wenn Künstler arm starben, wie es ebenso oft der Fall war – zu irgendeinem Zeitpunkt war ihre Kunst auf jeden Fall populär und somit, per Definition, ein Teil der kontemporären Popkultur. Nur so konnten die Werke überhaupt bis zur heutigen Zeit überstehen.
Filme sind Kunst. Ob man das nun möchte, oder nicht.
Mit all diesem Wissen um die Hintergründe ist es also nur möglich, zu einem Schluss zu kommen: Filme sind Kunst. Und damit meinen wir nicht nur Filme, die auch als Kunstwerk angelegt sind. Kaum jemand wird sich, abseits der Fans, die den Film als Kult ansehen, in vierzig Jahren noch an Quentin Dupieux und seine Filme wie Wrong oder Rubber erinnern, da der Erfolg ausblieb. Aber Filme wie Star Wars, Thor, Spider-Man, La La Land oder Once Upon A Time In Hollywood werden im kollektiven Kulturverständnis verankert bleiben – und somit die Kunst der Zukunft lenken und prägen.